Der “Jobturbo” soll die Integration in den Arbeitsmarkt beschleunigen
Das Bundesarbeitsministerium und die Bundesagentur für Arbeit planen, die Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt zu beschleunigen. Arbeitsminister Heil präsentierte den „Turbo zur Arbeitsmarktintegration“ ein Programm, das sich insbesondere an Ukranier:innen richtet. Konkret geht es um diejenigen, die bereits Integrationskurse absolviert haben. Das sind bisher rund 100.000 Ukraniner:innen, und in den nächsten Monaten werden weitere 100.000 diesen abschließen.
Deshalb initiieren das Bundesarbeitsministerium und die Bundesagentur für Arbeit mehrere Maßnahmen, um die Eingliederung der Geflüchteten schneller voranzutreiben. Dazu zählen:
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- Intensivierung des Kontakts zwischen Jobcentern und Geflüchteten nach Abschluss des Integrationskurses.
- Förderung des Arbeitszugangs für Geflüchtete, auch ohne fließende Deutschkenntnisse. Durch „Matching-Aktionen“, Informationen für Arbeitgeber und Beschäftigte über beschäftigungsbegleitende Qualifizierungs- und Berufssprachkursangebote
- Der Aufruf an Unternehmen Geflüchtete verstärkt auch ohne gute Deutschkenntnisse (unterhalb des Sprachniveaus B2) zu beschäftigen und berufsbegleitend weiter zu qualifizieren
- Ein “Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten” wird ernannt. Herr Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit, wird vorgeschlagen, diese Rolle zu übernehmen (vorerst bis zum 31. Juli 2024 befristet).
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.bmas.de/DE/Service/Presse/Pressemitteilungen/2023/turbo-zur-arbeitsmarktintegration.html?etcc_cmp=newsletter_aktuelles_2023-10-18_10-48-14&etcc_med=Email
Kritik an den geplanten Maßnahmen äußerten bereits FDP und CDU. So betont Jens Teutrine (FDP), dass Berufseinstiegs sehr viel wichtiger ist als der Spracherwerb. Er sieht in einem schnellen Berufseinstieg ein zentrales Element der sozialen Integration und fordert, dass Jobcenter Geflüchtete auch in Positionen vermitteln, für die sie potenziell überqualifiziert sind. Auf der anderen Seite äußerte CDU-Politiker Kai Whittaker Kritik an den geplanten Maßnahmen, insbesondere im Hinblick auf die jüngsten Budgetkürzungen der Jobcenter. Whittaker drängt auf einen schnelleren Zugang zu Sprachkursen und bemängelt die derzeitige Wartezeit von einem halben Jahr zwischen der Ankunft der Geflüchteten in Deutschland und dem Beginn des ersten Sprachkurses. Er warnte, ohne diese Veränderungen könnten die Pläne des Arbeitsministers leer und wirkungslos bleiben.