Die Gestaltung von Übergängen von der Schule in Arbeit oder höhere Bildung ist auch in der aktuellen Arbeitsmarktlage nicht nur für die betroffenen jungen Menschen eine zunehmend komplexe Bewältigungsaufgabe. Für eine Vielzahl an Organisationen wird – ausgehend von den Schulen – der Anspruch formuliert, „gesicherte“ institutionelle Wege für die Jugendlichen anzubieten, um prekäre Erwerbskarrieren zu vermeiden. Bundesweite sowie landesspezifische Förderpraktiken als auch institutionelle Lösungsansätze, wie etwa Jugendberufsagenturen, werden eingesetzt, um erwerbsbezogene, inklusive (Bildungs)Prozesse aufzubauen und möglichst individuelle, „passgenaue“ Hilfen anzubieten, sollten Probleme bei der Übergangsbewältigung auftreten. Dabei spielt auch das sog. „regionale Übergangsmanagement“ eine zentrale Rolle, da Bildungs- und Übergangsstrukturen in Deutschland zunehmend „regional“ entworfen werden (vgl. Muche et. al. 2016), also beispielsweise abhängig von den lokalen institutionellen Netzwerken.
In diesem Seminar werden theoretische Grundlagen zum Übergang Schule-Beruf vermittelt und mit praktischen Hilfeansätzen verknüpft. Im Spiegel konzeptioneller Überlegungen findet ein Praxistransfer statt, im Zuge dessen eigene Erfahrungen, Fragestellungen und Ideen eingebracht und diskutiert werden können.
Literatur:
IN VIA (Hrsg.) (2014): Inklusion und Jugendsozialarbeit. Aufforderung zur Reflexion von Ausgrenzungsprozessen und zur Neubestimmung des sozialpolitischen Auftrags. Paderborn: IN VIA.
Karl, U. (Hrsg.) (2014): Rationalitäten des Übergangs in Erwerbsarbeit. Weinheim/Basel: Beltz Juventa.
Kratz, D., Lempp, T., Muche, C. & Oehme, A. (Hrsg.) (2016): Region und Inklusion – Theoretische und praktische Perspektiven. Weinheim/Basel: Beltz Juventa.
Kratz, D. (2015): Hilfe und Entfremdung – Ein biographischer Blick auf Langzeitarbeitslosigkeit und Hilfen zur Arbeit im Kontext der Sozialen Arbeit. Weinheim/Basel: Beltz Juventa.
Muche, C., Oehme, A. & Truschkat, I. (2016) (Hrsg.): Übergang, Inclusiveness, Region – Eine empirische Untersuchung regionaler Übergangsstrukturen. Weinheim/Basel: Beltz Juventa.