„Generation arbeitsunfähig“ oder „verzogen, verweichlicht, verletzt“ wird die Generation Z immer wieder betitelt. Sie umfasst Menschen, die ab 1995 geboren wurden. Ihnen wird immer wieder unterstellt, dass sie im Vergleich zu den Babyboomern weniger arbeiten wollen. Eine aktuelle Untersuchung des Magazins für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung räumt Vorurteile aus.
Erwerbsbeteiligung der Generation Z
19.02.2025 | Allgemein, Arbeit und Bildung, News, Themen
Die Analyse zeigt, dass die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen in Deutschland auf den höchsten Stand seit Jahrzehnten geklettert ist. Zwischen 2015 und 2023 stieg die Erwerbsquote dieser Altersgruppe um 4,9% auf 79,5%, während die Erwerbsquote der 25- bis 64-Jährigen im selben Zeitraum lediglich um 2,5% auf 88,1% zunahm. Trotz einer höheren Studierneigung ist die Erwerbsbeteiligung der jungen Generation so hoch wie zuletzt Mitte der 1990er-Jahre. Auch strukturelle Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, wie die zunehmende Digitalisierung und flexible Beschäftigungsmodelle, tragen zu diesem Trend bei.
Zunahme an Teilzeitbeschäftigung
Die Art der Beschäftigung hat sich ebenfalls verändert. Die Gesamtquote von Voll- und Teilzeitbeschäftigten in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen stieg von 2015 bis 2023 um 4,9% auf 72%. Besonders die Teilzeitquote nahm zu, von 20,4% auf 24,9%, während die Vollzeitquote mit 47,1% nur leicht wuchs. Auch in der Gesamtbevölkerung zeigt sich ein ähnlicher Trend zu mehr Teilzeitarbeit. Der Anstieg der Teilzeitquote in dieser Altersgruppe liegt über dem allgemeinen Durchschnitt, was darauf hindeutet, dass junge Menschen zunehmend nach flexibleren Arbeitsmodellen suchen.
Erwerbsbeteiligung Studierender
Ein wesentlicher Faktor für den Anstieg der Erwerbsbeteiligung ist die zunehmende Berufstätigkeit von Studierenden. Viele Studierende beenden ihr Studium bereits mit dem Bachelor und steigen früher ins Arbeitsleben ein. Besonders Studierende mit Abitur und ohne Berufsabschluss nehmen vermehrt Nebenjobs an. Laut einer Sonderauswertung des Mikrozensus stieg die Erwerbsquote unter Studierenden im Alter von 20 bis 24 Jahren zwischen 2015 und 2023 um 19,3% auf 5%. Gleichzeitig nahm auch die Erwerbsquote unter Nichtstudierenden dieser Altersgruppe zu, trotz coronabedingter Rückschläge. Höhere Lebenshaltungskosten, insbesondere steigende Mietpreise in Großstädten, sind ein Faktor für die gestiegene Erwerbstätigkeit unter Studierenden
Die Erwerbsbeteiligung der Generation Z ist seit 2015 stark gestiegen – entgegen vieler Klischees. Besonders die steigende Erwerbsbeteiligung von Studierenden trägt dazu bei. Die Annahme, dass die Generation Z weniger arbeitet oder häufiger den Job wechselt, erweist sich als unbegründet. Vielmehr zeigen die Daten, dass junge Menschen heute häufiger erwerbstätig sind als frühere Generationen im gleichen Alter. Zusätzlich zeigt sich, dass strukturelle Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und veränderte Bildungswege eine wichtige Rolle spielen. Der Trend hin zu mehr Teilzeit- und flexiblen Beschäftigungsmodellen spiegelt sich auch in der jungen Altersgruppe wider.
Weitere Informationen
Mehr Zahlen und Daten finden Sie hier.