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Selbsttest zur Umsetzung von Inklusion in der Kinder-und Jugendarbeit

forum arbeit 02/24

vom Inklumat-Team

Der Selbsttest zur Umsetzung von Inklusion in der Kinder- und Jugendarbeit richtet sich an sämtliche Akteur*innen mit Angeboten im Bereich des heterogenen Handlungsfelds der Kinder- und Jugendarbeit – unabhängig davon, welche Organisationsform, ob Einzelperson oder Gruppe, oder ob öffentlicher bzw. freier Träger. Der Test wurde u.a. von Prof. Dr. Thomas Meyer im Zuge der Erstellung des Inklumats entwickelt und 2022 inhaltlich überarbeitet, aktualisiert und erweitert. Hintergrund war die Erweiterung der Webseite um verschiedene, ergänzende Vielfaltsmerkmale wie etwa sexuelle Orientierung/Identität und Migration. Demnach sollte im Zuge der Weiterentwicklung des Selbsttests auch einer intersektionalen Perspektive stärker Rechnung getragen werden.
Unter folgendem Link kann der Fragebogen ausgefüllt werden:
Klicken sie hier um zu dem Selbsttest zu gelangen.

 

Hierfür hält die Webseite neben dem Selbsttest u.a. auch inklusive Methoden, Aktionen und Schulungen, ein Glossar zu verschiedenen Themen, einen „Index für Inklusion für die Jugendarbeit“ sowie vielfältige Umsetzungshilfen und nützliche Infomaterialien bereit.

 

Ziele des Fragebogens zur Selbsteinschätzung

Der Selbsttest soll helfen, die Idee der Inklusion in verschiedenen Handlungsfeldern umzusetzen. Er dient zum einen als Instrument zur Selbstevaluation und Selbstreflexion von Angeboten, Einrichtungen oder Organisationen. Mit Hilfe des Selbsttests soll es ermöglicht werden, Stärken und Schwachstellen aufzudecken. Gleichzeitig kann er aber auch als Implementierungshilfe verstanden werden. Die Inhalte des Selbsttests sollen dabei auch als Orientierungshilfe auf dem Weg zu einer inklusiven Organisationskultur dienen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Selbsttest im Team durchzuführen und über die verschiedenen Facetten dieses Tests zu diskutieren.

 

Wie ist der Selbsttest aufgebaut und wie wird er angewendet?

Der Fragebogen setzt sich in Anlehnung an den Index für Inklusion (vgl. Boban/Hinz 2003, Booth/Ainscow/Kingston 2006, Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft 2011) aus den drei Kerndimensionen „inklusive Kulturen“, „inklusive Strukturen“ und „inklusive Praktiken“ zusammen, welche jeweils einzeln ausgewählt werden können. Diese Dimensionen sind wiederum in zwei weitere Unterkategorien aufgeteilt.

Der genaue Aufbau gestaltet sich wie folgt:

A Inklusive Kulturen

  1. Gemeinschaft bilden
  2. Inklusive Werte verankern

B Inklusive Strukturen

  1. Eine Einrichtung für alle entwickeln
  2. Umgang mit Vielfalt organisieren/ermöglichen

C Inklusive Praktiken

  1. Aktivitäten und Angebote inklusiv gestalten
  2. Unterstützung sichern und Ressourcen mobilisieren

Für jede Dimension bzw. zugehörige Unterkategorie wurden entsprechende Indikatoren gebildet, die in dem Fragebogen in Form von Aussagen zu finden sind. Diese Aussagen (Items) können jeweils auf einer 5er-Skala bewertet werden („Trifft voll zu“, „Trifft eher zu“, „Teils/Teils“, „Trifft weniger nicht zu“, „Trifft überhaupt nicht zu“). Sollte eine Aussage nicht bewertet werden können, steht die Option „Für uns nicht relevant“ zur Verfügung. Nach Ankreuzen aller Aussagen innerhalb einer Dimension wird jeweils eine Auswertung mit Punkteverteilung für diese generiert, welche das Ergebnis in drei mögliche Stufen einteilt: Inklusionsbeginnende, Inklusionsfortgeschrittene und Inklusionsexpert*innen. Anschließend wird die Möglichkeit geboten, sich auf Basis dieses Ergebnisses eine ausführliche Analyse mit Handlungsempfehlungen generieren zu lassen. Nach Bedarf kann der Selbsttest auch mehrmals angewendet werden, um so den Fortschritt des Inklusionsprozesses nachverfolgen zu können.

 

Literaturverweis:
Boban, I./Hinz, A. (Hrsg.) (2003): Index für Inklusion. Lernen und Teilhabe in der Schule der Viel-falt entwickeln. Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale).
Online unter: www.eenet.org.uk/resources/docs/Index%20German.pdf

Booth, T./Ainscow, M./Kingston, D. (2006): Index für Inklusion (Tageseinrichtungen für Kinder). Lernen, Partizipation und Spiel in der inklusiven Kindertageseinrichtung entwickeln. Deutsch- sprachige Ausgabe. Herausgegeben von der GewerkschaftErziehung und Wissenschaft, Frankfurt.
Online unter: www.eenet.org.uk/resources/docs/Index%20EY%20German2.pdf

Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft (Hrsg.) (2010): Arbeitsbuch
– Kommunaler Index für Inklusion. Gemeinsam Inklusion gestalten. Bonn.
Online unter: http://www.montag-stiftungen.com/fileadmin/Redaktion/Jugend_und_Gesellschaft/PDF/Projekte/Kommunaler_Index/KommunenundInklusion_Arbeitsbuch_web.pdf