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Eigenständige Existenzsicherung von Frauen in Deutschland

Neue Zahlen einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zeichnen ein alarmierendes Bild: Mehr als die Hälfte der Frauen in Deutschland kann mit ihrem eigenen Einkommen ihre Existenz über den gesamten Lebensverlauf nicht absichern. Besonders drastisch wird die Lage, wenn Frauen Kinder haben – dann sind sogar 70 Prozent finanziell nicht ausreichend abgesichert.

Strukturelle Ursachen statt individueller Entscheidungen

Die prekäre wirtschaftliche Lage vieler Frauen ist kein Zufall und auch nicht das Ergebnis individueller Entscheidungen. Sie ist vielmehr die Folge struktureller Rahmenbedingungen, die Frauen über ihren gesamten Lebensverlauf hinweg benachteiligen und in wirtschaftliche Abhängigkeit drängen.

Mehrere Faktoren verschärfen diese Situation:

  • Frauen unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit häufiger und für längere Zeiträume.
  • Sie arbeiten überdurchschnittlich oft in Teilzeit.
  • Ihre durchschnittlichen Stundenlöhne liegen rund 20 Prozent unter denen der Männer.

Das hat zur Folge, dass viele Frauen nicht nur im Berufsleben finanziell benachteiligt sind. Während Phasen der Erwerbslosigkeit – sei es durch Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit oder im Ruhestand – fehlt es dann häufig an ausreichender finanzieller Absicherung.

DGB fordert strukturelle Veränderungen

Um diese Ungleichheiten zu bekämpfen, fordern die DGB-Frauen konkrete Maßnahmen:

  • Ausbau der Betreuungsinfrastruktur, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern.
  • Förderung einer partnerschaftlichen Arbeitsteilung in der Familienarbeit.
  • Bekämpfung des Niedriglohnsektors, um faire Bezahlung zu gewährleisten.
  • Zuschüsse für haushaltsnahe Dienstleistungen, um Frauen die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern.

Diese strukturellen Veränderungen sind notwendig, um Frauen langfristig wirtschaftlich abzusichern und echte Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Die aktuellen Zahlen machen deutlich: Es gibt dringenden Handlungsbedarf.

Weitere Informationen

Die ganze Studie des Deutschen Gewerkschaftbundes finden Sie hier.

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