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Regionale Unterschiede bei der Jugendarbeitslosigkeit

Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Deutschland über einen langen Zeitraum hinweg gesunken. Seit 2022 steigt sie jedoch wieder kräftig. Besonders Jugendliche ohne beruflichen Abschluss haben es schwer, Arbeit zu finden. In einem neuen Kurzbericht beleuchtet das IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) , mit welchen Faktoren die Höhe der regionalen Arbeitslosigkeit von Jugendlichen ohne Abschluss zusammenhängt.

Der Bericht des IABs macht deutlich, wie zentral der berufliche Abschluss für das Arbeitslosigkeitsrisiko ist: Im Dezember 2024 waren rund 193.600 Jugendliche im Alter von 15 bis 24 Jahren in Westdeutschland  arbeitslos, davon circa 147.600 ohne beruflichen Abschluss. In Ostdeutschland waren  gut 59.300 arbeitslos, davon circa 47.400 ohne beruflichen Abschluss. Demnach besitzen mehr als drei Viertel der arbeitslosen Jugendlichen keinen Berufsabschluss.

Regionale Unterschiede bei der Jugendarbeitslosigkeit

Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland zeigt starke regionale Unterschiede, insbesondere bei Jugendlichen ohne beruflichen Abschluss. Regionen mit hoher Jugendarbeitslosigkeit zeichnen sich häufig durch viele Schulabbrecher, einen hohen Anteil ausländischer Jugendlicher, unversorgte Ausbildungsplatzsuchende sowie einen deutlichen Mismatch zwischen den Berufswünschen der Jugendlichen und dem tatsächlichen Ausbildungsangebot aus. Besonders Großstädte sind davon betroffen, da Jugendliche dort stärker mit Bewerbern aus dem Umland konkurrieren.

Demgegenüber weisen Regionen mit hohen Durchschnittslöhnen, positiver Beschäftigungsentwicklung und gutem Ausbildungsplatzangebot niedrigere Quoten auf. Ein beruflicher Abschluss reduziert das Risiko der Arbeitslosigkeit deutlich und wirkt besonders in strukturschwachen Regionen als Schutzfaktor.

Trotz der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt der Ausbildungsmarkt in vielen Regionen stabil. Angesichts des Azubimangels und steigender Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze kommt Jugendlichen ohne Abschluss eine zentrale Rolle in der Arbeitsmarktpolitik zu. Um Jugendarbeitslosigkeit wirksam zu bekämpfen, ist eine frühzeitige Förderung im Schulsystem notwendig – nicht erst im Übergang zur Ausbildung.

Weitere Informationen

Hier finden Sie den Kurzbericht des IAB.

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