Der demografische Wandel und die Entwicklung hin zu einer digitalisierten, grünen Wirtschaft führen zu einer Gleichzeitigkeit von Fachkräftemangel und Stellenabbau. Dieses Fachkräfte-Paradox kann durch mehr Qualifizierung auch in der Mitte des Erwerbslebens teilweise aufgelöst werden.
Etwa 30 Prozent aller Arbeitnehmer möchten sich beruflich weiterbilden, jedoch haben lediglich 6,5 Prozent einen konkreten Plan dafür. Insbesondere bei Hilfskräften ist die Diskrepanz signifikant. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass ihre Arbeitgeber ihnen keine Freistellung ermöglichen und sie zudem keinen klaren Überblick über verfügbare Bildungsangebote haben. Besser qualifizierte Mitarbeiter haben zwar leichteren Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten, jedoch mangelt es ihnen an Zeit. Die Einführung eines Konzepts für eine bis zu einjährige, finanzierte Bildungszeit könnte dazu beitragen, die Chancengerechtigkeit zu verbessern. Zentrale Handlungsempfehlungen der Studie der Bertelsmann Stiftung benennen Wege und wirksame Hebel zur Ausgestaltung von Bildungszeit, um individuelle Beschäftigung zu verbessern, den Fachkräftemangel zu beheben und den Strukturwandel zu bewältigen.