Der deutsche Arbeitsmarkt bleibt auf Zuwanderung angewiesen. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren der neuen Studie „Zuwanderung und Arbeitsmarkt – eine Analyse für Deutschland und die Bundesländer“, welche diese Woche veröffentlicht wurde. Die Entwicklung der Zahl der Arbeitskräfte, mit und ohne Zuwanderung, und ob sie den Bedarf des Arbeitsmarkts deckt, wird hier ausgiebig untersucht.
Zuwanderung und Arbeitsmarkt
Der demographische Wandel ist in Deutschland in vollem Gange. Die geburtenstarken Jahrgänge der sogenannten “Babyboomer” scheiden zunehmend aus dem Arbeitsmarkt aus. Allein durch einheimische Arbeitskräfte – selbst bei gleichbleibender Zuwanderung – lässt sich der zukünftige Arbeitskräftebedarf nicht decken, da schlichtweg nicht genug potenzielle Arbeitskräfte nachrücken.
Auch wenn in politischen Debatten und den Medien der Diskurs zu Migration immer wieder befeuert wird und die Skepsis gegenüber Migration ansteigt, ist Zuwanderung für den Erhalt unseres Wohlergehens und Lebensstandards ausschlaggebend.
Die Daten
Die Daten zeigen, dass die Zahl der Arbeitskräfte in Deutschland, ohne Zuwanderung, bis 2040 um 10 Prozent sinken wird. Ohne zusätzliche Zuwanderung würde die Zahl der Erwerbstätigen von derzeit 46,4 Millionen auf 41,9 Millionen bis 2040 und auf nur noch 35,1 Millionen bis 2060 zurückgehen. Um den Bedarf des zukünftigen Arbeitsmarkts zu decken, braucht es bis 2040 jährlich rund 288.000 internationale Arbeitskräfte.
Der tatsächliche Bedarf unterscheidet sich zwischen den Bundesländern stark. Dabei unterscheidet sich der Bedarf erheblich zwischen den Bundesländern. Besonders stark betroffen sind Thüringen, Sachsen-Anhalt und das Saarland, während Hamburg, Berlin und Brandenburg weniger stark unter dem Rückgang der Arbeitskräfte leiden.
Die Rahmenbedingungen
Um attraktiv für internationale Arbeitskräfte zu bleiben, müssen rechtliche Rahmenbedingungen reformiert und weiterentwickelt werden. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist hierbei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig sind eine gelebte Willkommenskultur und die Schaffung langfristiger Bleibeperspektiven von zentraler Bedeutung, da sie für viele Migrant:innen eine ausschlaggebende Rolle spielen.
Trotzdem ist es wichtig, das inländische Arbeitskräftepotenzial nicht zu vernachlässigen. Einheimische und bereits Zugewanderte müssen weiterhin gefördert werden, um auch ihre Beteiligung am Arbeitsmarkt zu erhöhen.