Die Kommission wird die Mobilitätsprogramme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps für den Zeitraum 2021-2027 inklusiver und vielfältiger gestalten. Damit kommt Kommissionspräsidentin von der Leyen ihrer Zusage nach, beide Programme erheblich zu stärken. Es sollen nicht nur mehr Menschen in einem anderen Land lernen oder sich freiwillig engagieren können, sondern vor allem mehr Menschen mit geringeren Chancen erreicht werden.
Mit dem heute (Freitag) angenommenen Rahmen für Inklusionsmaßnahmen ebnet die Kommission den Weg für einen gerechteren und inklusiveren europäischen Bildungsraum. Dem ersten Grundsatz der europäischen Säule sozialer Rechte, dem zufolge jeder Mensch ein Recht auf allgemeine und berufliche Bildung und lebenslanges Lernen von hoher Qualität und in inklusiver Form hat, trägt sie damit Rechnung.
Die Maßnahmen für das Programm Erasmus+ und das Europäische Solidaritätskorps umfassen:
- Gezielte finanzielle Unterstützung: Die beiden Programme bieten Menschen mit geringeren Chancen mehr finanzielle Unterstützung, um zusätzliche Ausgaben oder Bedürfnisse zu decken. So kann sichergestellt werden, dass alle unter den gleichen Bedingungen an den Programmaktivitäten teilnehmen können. Die Kommission ersucht die nationalen Agenturen und Akteure, die für die Programmumsetzung auf nationaler und lokaler Ebene zuständig sind, zusätzlich weitere nationale oder europäische Mittel zu nutzen.
- Individuelle Teilnehmerunterstützung in allen Phasen des Programms: Die Teilnehmenden erhalten vor, während und nach ihrem Projekt oder ihrer Mobilität umfassende Unterstützung (z. B. Sprachhilfe, vorbereitende Besuche oder stärkere Mentorentätigkeit). So können sie die Erfahrung bestmöglich nutzen.
- Unterstützung teilnehmender Organisationen: Die Programme bieten den Organisationen, die an inklusiven Projekten beteiligt sind, mehr Unterstützung: von zusätzlichen Mitteln zur Stärkung des Kapazitätsaufbaus bis hin zu Schulungs- und Vernetzungsaktivitäten für ihre Mitarbeiter im Bereich Inklusion und Vielfalt.
- Flexibleres Lernangebot: Die Programme bieten nun ein breiteres Spektrum an Projekt- und Mobilitätsmöglichkeiten unterschiedlicher Dauer und unterschiedlicher Formate (virtuell oder vor Ort, individuell oder in Gruppen), damit die Bedürfnisse von allen Teilnehmenden erfüllt werden können.
- Priorität im Auswahlverfahren: Im Rahmen von Mechanismen erhalten Qualitätsprojekte Vorrang, die Menschen mit geringeren Chancen sowie die Themen Inklusion und Vielfalt einbeziehen.
- Klarere Kommunikation und Berichterstattung: Die Kommission, die nationalen Agenturen und alle Akteure auf nationaler und lokaler Ebene stellen sicher, dass benutzerfreundlichere, für alle zugängliche und mehrsprachige Kommunikationsmaterialien zur Verfügung stehen. Die Kommission wird zudem ihre Überwachungs- und Berichterstattungstätigkeiten weiter ausbauen, um besser Bilanz der Inklusionsmaßnahmen ziehen zu können.
Das Europäische Solidaritätskorps, das seinen Auftakt im Dezember 2016 hatte, ist seit Oktober 2018 ein eigenständiges, von der EU finanziertes Programm. Mit einem eigenen Budget von mehr als 1 Mrd. Euro für den Zeitraum 2021-2027 bietet das neue Programm etwa 275.000 jungen Menschen die Möglichkeit, durch Freiwilligentätigkeit oder durch eigene Solidaritätsprojekte einen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher und humanitärer Herausforderungen zu leisten. Ab 2022 wird das Programm jungen Menschen nun auch ermöglichen, sich weltweit an humanitären Hilfsmaßnahmen zu beteiligen und so dazu beizutragen, die humanitären Herausforderungen in sicheren Drittstaaten zu bewältigen und dort Hilfsmaßnahmen der EU zu unterstützen.
Weiterführender Link: Kommission macht die Mobilitätsprogramme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps für noch mehr Menschen zugänglich
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