Von der Schule ins Erwerbsleben: Die Risikogruppe hat, laut einer Studie es Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), keinen oder nur einen niedrigen Schulabschluss.
Die Gefahr eines sich verstetigenden Arbeitslosengeld-II-Bezugs bei jungen Menschen hängt nicht unbedingt davon ab, ob bereits die Eltern auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind. Entscheidend ist vielmehr, ob es den Jugendlichen gelingt, einen Schulabschluss zu erreichen, der ihnen Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt eröffnet. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Die IAB-Studie geht der Frage nach, in welchen Lebensphasen und für wie lange junge Menschen im Übergang in das Erwerbsleben auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind. Sie analysiert die Entwicklung bei knapp 10.000 Unter-21-Jährigen, die die Schule mit höchstens einem Realschulabschluss beendet und eine Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit in Anspruch genommen haben. Die Mehrheit der jungen Menschen war in dem beobachteten Zeitraum von sechseinhalb Jahren nie auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Zwar bezog ein Teil der jungen Menschen dieses über mehrere Jahre in der Bedarfsgemeinschaft der Eltern, viele lösten sich dann aber daraus durch einen erfolgreichen Übergang in Berufsausbildung und Erwerbstätigkeit. „Somit ist ein Arbeitslosengeld-II-Bezug über mehrere Jahre in der Phase des Übergangs von der Schule in das Erwerbsleben nicht unbedingt ein Hinweis auf eine gefährdete Erwerbsintegration“, erklären die Studienautorinnen Juliane Achatz und Brigitte Schels.
Bei der Teilgruppe mit anhaltenden Problemen beim Ausbildungs- und Erwerbseinstieg bestehe allerdings ein beachtliches Verstetigungsrisiko des Arbeitslosengeld-II-Bezugs. „Hier handelt es sich nicht nur um junge Menschen, die bereits im Haushalt ihrer Eltern Arbeitslosengeld II bezogen haben. Das Hauptrisiko liegt vielmehr darin, dass sie keinen oder nur einen niedrigen Schulabschluss erreichen“, betonen Achatz und Schels.
Im Beobachtungszeitraum von sechseinhalb Jahren nach dem Schulabgang im Jahr 2008 waren insgesamt 28 Prozent der betrachteten jungen Menschen mindestens einen Monat auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Für die Arbeitslosengeld-II-Empfänger lag der Median der Bezugsdauer bei 23 Monaten, das heißt die Hälfte hat im Beobachtungszeitraum bis zu 23 Monate lang Arbeitslosengeld II bezogen, die andere Hälfte länger.
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