Weiterbildung während des gesamten Erwerbslebens wird für viele Beschäftigte immer wichtiger. Eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt auf, wie die arbeitsmarkt- und weiterbildungspolitischen Instrumente entwickelt werden sollten, um genau dies zu fördern. Handlungsempfehlungen orientieren sich an den Erfahrungen im europäischen Ausland.
Die Effekte des Strukturwandels und die damit verbundene Transformation des Arbeitsmarkts machen Weiterbildung über den gesamten Erwerbsverlauf immer wichtiger: Berufsbilder wandeln sich und neue Berufsbilder entstehen, aufstrebende Geschäftsfelder (z. B. Elektromobilität) erfordern neue Kompetenzen. Über alle Qualifikationsstufen hinweg hat der Anteil der Tätigkeiten, die potenziell von Computern übernommen werden können, zugenommen (ob dies tatsächlich passiert, hängt von weiteren Faktoren ab). Wenn die Halbwertszeit von Wissen und Fähigkeiten durch den technologischen Wandel kürzer wird, ist Weiterbildung die Antwort: Zukünftig werden sich viele Beschäftigte weiterbilden müssen, um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten und den Fachkräftebedarf der Wirtschaft zu sichern. Der Blick auf die Zahlen zeigt jedoch, dass im internationalen Vergleich die Weiterbildungsbeteiligung in Deutschland gering ist und abhängig von Alter und Bildungsgrad stark variiert.
Darum fordert die Bertelsmann Stiftung, Deutschlands weiterbildungs- und arbeitsmarktpolitisches Instrumentarium auszubauen, um den skizzierten Wandel auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu gestalten, indem Beschäftigte neue Kompetenzen erwerben und ihre Beschäftigungsfähigkeit erhalten. Die Nationale Weiterbildungsstrategie und der Koalitionsvertrag liefern wichtige Impulse, deren konkrete Ausgestaltung jetzt angegangen werden sollte.
Bertelsmann Stiftung: Reform der beruflichen Weiterbildung in Deutschland. Impulse aus dem Ausland