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Teilqualifikationen erhöhen Jobchancen deutlich

Arbeitnehmer:innen müssen ihre Kompetenzen den sich ständig wandelnden Anforderungen anpassen. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass vor allem abschlussorientierte Weiterbildungsangebote wie Teilqualifikationen und nachgeholte Ausbildungsabschlüsse die Chancen auf eine sichere und eine besser bezahlte Beschäftigung spürbar erhöhen.

Die Zahl der jährlich durchgeführten Teilqualifizierungen ist von 2010 bis 2020 von 3.000 auf 15.000 gestiegen – sie hat sich also verfünffacht und ist damit die einzige wachsende Maßnahme unter den abschlussbezogenen Weiterbildungen. In dieser Kategorie stellt die Umschulung mit rund 40.000 absolvierten Maßnahmen pro Jahr immer noch den Löwenanteil – doch ihre Entwicklung stagniert seit Jahren.

Zwischen 2010 und 2020 haben Arbeitsagenturen und Jobcenter 3,45 Millionen Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW) gefördert. Davon zählten weniger als 20 Prozent zu den sogenannten „abschlussbezogenen Maßnahmen“ wie Umschulungen oder Teilqualifizierungen. Dabei verdienen gerade diese abschlussorientierten Weiterbildungen eine stärkere Beachtung. Denn eine nachgeholte Ausbildung erhöht das Monatseinkommen fünf Jahre nach Abschluss durchschnittlich um rund 600 Euro gegenüber einer ungelernten Arbeitskraft. Dieser Gehaltsunterschied steigert sich im weiteren Erwerbsleben auf monatlich etwa 850 Euro. Wer bereits eine Ausbildung absolviert hat und eine zweite daraufsattelt, darf jeden Monat mit 800 bis 1.000 Euro mehr rechnen.

Der Berufsabschluss zahlt sich aber nicht nur für Arbeitnehmer:innen aus. Auch die Volkswirtschaft profitiert. Denn die Erwerbsquote bei Spät-Ausgebildeten liegt im Alter von 60 Jahren noch bei mehr als 85 Prozent, bei Ungelernten in diesem Alter liegt die Quote rund zehn Prozent niedriger.

Die Studie der Bertelsmann Stiftung finden Sie hier: Berufsabschluss durch Weiterbildung. Zur Wirksamkeit beruflicher Nachqualifizierung