Der für 2022 erwartete Konjunkturaufschwung wird durch Russlands Krieg gegen die Ukraine und die Energiekrise ausgebremst, es droht eine Rezession. Insgesamt erwarten wir für dieses Jahr ein BIP-Wachstum von 1,5 Prozent und für 2023 von –0,4 Prozent.
Der Arbeitsmarkt wird durch die wirtschaftlichen Rückschläge beeinträchtigt, das IAB prognostiziert aber angesichts des hohen Arbeitskräftebedarfs keinen Einbruch.
Im Jahresdurchschnitt 2022 liegt die Zahl der Erwerbstätigen um 560.000 Personen über dem Vorjahr. Im nächsten Jahr kommt es zu einem weiteren Anstieg um 220.000 Erwerbstätige. Die Zahl der Arbeitslosen wird 2022 um 200.000 Personen sinken und im Jahr 2023 um 60.000 Personen steigen, auch aufgrund der Registrierung ukrainischer Geflüchteter in der Grundsicherung.
Die meisten zusätzlichen Stellen wird es im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit geben. Der von der Pandemie besonders betroffene Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe schafft ebenfalls neue Stellen. Für das Produzierende Gewerbe erwartet das IAB eine Stagnation.
Das Erwerbspersonenpotenzial steht 2022 vor einem kräftigen Anstieg um rund 420.000 Personen, auch für kommendes Jahr ist mit einem weiteren Wachstum (+180.000) zu rechnen.
Die Arbeitszeit der Beschäftigten steigt in beiden Prognosejahren nur leicht. Im Jahr 2022 bremsen vor allem die hohen Krankenstände den Anstieg, 2023 ein negativer Kalendereffekt.
IAB-Kurzbericht: Drohende Rezession bremst boomenden Arbeitsmarkt
Wir berichteten:
06/09/2022 Arbeitszeitverlängerung nicht geeignet bei Arbeitsmarktproblemen
29/08/2022 Deutschlands Arbeitsmarkt: Viel besser wird es nicht