Deutsche Unternehmen berichten von einem noch größeren Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, als vor Jahresfrist angenommen. In einer aktuellen Civey-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung mit einer Stichprobe von 7.500 befragten Unternehmensentscheider*innen gaben zwei Drittel (66 Prozent) an, dass bei ihnen momentan Fachkräfteengpässe bestehen. Im Fachkräftemigrationsmonitor der Bertelsmann Stiftung von Ende 2020 hatte etwas mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (54 Prozent) die Erwartung geäußert, dass ihnen in diesem Jahr Personal fehlen wird.
Die Lage unterscheidet sich je nach Branche, Region, Berufsbild und Qualifikation. Insbesondere fällt auf, dass die Fachkräftelücke bei Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung am größten ist: 48 Prozent der befragten Unternehmen berichten hier von einem Mangel, während nur 27 Prozent über fehlende Akademiker*innen klagen. Mit Blick auf die Branchen zeigt sich, dass der Pflegebereich sowie der Gesundheitssektor insgesamt besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen sind. Regional betrachtet, bestehen Engpässe in allen Bundesländern. Etwas stärker fallen sie in Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aus, tendenziell weniger ausgeprägt sind sie in Berlin, Bremen und im Saarland.
Weiterführender Link: Bertelsmann Stiftung: Fachkräftemangel in deutschen Unternehmen größer als erwartet
Wir berichteten:
Ausbildungsmarktbilanz 2020/21 | 03. November 2021
Neue Erkenntnisse zu den Kompetenzen der Zukunft | 01. November 2021