Im Rahmen eines gemeinsamen Positionspapiers warnt die bag arbeit vor den schwerwiegenden Folgen des aktuellen Entwurfs für das Haushaltsgesetz 2025. Die geplanten Kürzungen bei der Finanzierung von Integrations- und Berufssprachkursen könnten nicht nur die bisherigen Erfolge bei der Integration von Zugewanderten zunichtemachen, sondern auch die Existenz vieler Träger und Kursleitender gefährden.
Deutschland hat als zweitgrößtes Einwanderungsland der OECD eine Erwerbstätigenquote von 70 Prozent bei Zugewanderten erreicht. Dieser Erfolg basiert wesentlich auf der flächendeckenden Sprachförderung durch Integrations- und Berufssprachkurse. Doch der Entwurf des Bundeshaushalts 2025 sieht drastische Einsparungen vor: Während 2024 noch 1,24 Milliarden Euro für Integrationskurse bereitgestellt wurden, sind für 2025 nur noch 500 Millionen Euro eingeplant – bei weiterhin hohem Bedarf. Diese Summe reicht nicht einmal aus, um die Hälfte der erwarteten Teilnehmenden zu versorgen.
„Die vorgesehenen Kürzungen gefährden nicht nur die Integration von Zugewanderten, sondern auch die Existenz vieler Träger und Lehrkräfte“, warnt Hans-Peter Eich, Vorstandsvorsitzender der bag arbeit. „Es drohen lange Wartezeiten, der Abbau von wichtigen Strukturen und der Verlust von qualifizierten Fachkräften. Einmal abgebaut, lassen sich diese Kapazitäten nur schwer wieder aufbauen.“
Die im Haushaltsentwurf vorgesehenen Mittel für Berufssprachkurse sind ebenfalls unzureichend und decken nicht den Bedarf an neuen Kursen im Jahr 2025. Dies hat weitreichende Konsequenzen, sowohl für Zugewanderte, die sich in den Arbeitsmarkt integrieren wollen, als auch für Unternehmen, die auf gut ausgebildete, deutschsprachige Fachkräfte angewiesen sind.
Die bag arbeit fordert daher eine Erhöhung der Mittel für Integrationskurse auf mindestens 1,1 Milliarden Euro sowie eine adäquate Finanzierung der Berufssprachkurse, um die notwendige Anzahl neuer Kurse anbieten zu können. „Nur durch eine ausreichende Finanzierung können wir sicherstellen, dass Integration weiterhin gelingt und Trägerstrukturen sowie Arbeitsplätze gesichert bleiben“, so der Vorstandsvorsitzende abschließend.